BUND-Kreisgruppe Rhein-Sieg

Glyphosat färbt Äcker gelb - Wie lange noch?

20. Oktober 2022

Bild: Birte Kümpel

Herbstzeit - Erntezeit: Abgeerntete Felder prägen in diesen Monaten die ländlichen Regionen des Rhein-Sieg-Kreises. Kinder lassen auf den Stoppeln Drachen steigen, Vögel finden dort reichlich Samen, Käfer und Würmer bevor die magere Winterzeit beginnt ... Wirklich?

Das Idyll ist oft getrübt: Herbstzeit ist auch "Glyphosat-Zeit". Geht man beispielsweise bei Berkum in Wachtberg durch die Feldflur, erkennt man unterhalb des Wacht- und Stumpebergs großflächig "abgespritzte", gelb-braune Flächen. Totalherbizide, meist glyphosathaltig, haben sämtliche Ackerkräuter vergilben und absterben lassen (s. Bild). Darunter leiden Bodenleben und -struktur: Studien der österreichischen Universität für Bodenkultur zeigten, dass Vitalität und Reproduktion bodenbildender Regenwürmer nach Glyphosatausbringung erheblich beeinträchtigt wurden (https://www.global2000.at/glyphosat-studie-negative-auswirkung-auf-regenwuermer).

Gleichzeitig steigen Nitrat- und Phosphatgehalt im Boden, ergänzt das Agrarmagazin "TopAgrar" unter Berufung auf dieselbe Studie (https://www.topagrar.com/acker/news/glyphosathaltige-pflanzenschutzmittel-beeintraechtigen-bodenleben-9860776.html).

EU-Entscheidung über Glyphosatverlängerung steht bevor

Ende dieser Woche steht die Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten über eine erneute Verlängerung der Glyphosatzulassung um ein Jahr an. Ein "Weiter so" wäre fatal und würde Bemühungen, dem Artensterben entgegenzuwirken und eine umweltverträglichere Landwirtschaft aufzubauen konterkarieren.

Deshalb fordert der BUND dazu ein klares Nein! von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: "Alles andere wäre eine Bankrott-Erklärung an den Schutz unserer Biodiversität. Wir können uns dieses Gift auf unseren Äckern nicht mehr leisten. Es tötet alle Pflanzen und damit die Nahrungsquellen für viele Organismen, darunter Vögel, Bestäuber und andere wertvolle Insekten. Die Vereinbarung im Koalitionsvertrag zum Ende von Glyphosat darf nicht aufgekündigt werden, denn das Artensterben in der Agrarlandschaft schreitet voran," heißt es im BUND-Kommentar vom 12. Oktober 2022 (https://email.t-online.de/em#f=INBOX&m=11355305798666210&method=showReadmail).

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