BUND Arbeitskreis Voreifel

Wir sind eine Gruppe interessierter und engagierter Bürger*innen aus den Gemeinden Meckenheim, Rheinbach, Wachtberg und Swisttal. Uns verbindet das Ziel, einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft unserer Orte und der vielfältigen Landschaften der Voreifel zu leisten.

Seit Dezember 2023 steht der Flyer des BUND-Arbeitskreises Voreifel zur Verfügung. Darin stellt sich der regionale Arbeitskreis, der innerhalb der BUND-Kreisgruppe Rhein-Sieg seinen Fokus auf Umweltthemen in und um Wachtberg, Meckenheim, Rheinbach und Swisttal legt, vor:

  • Was macht der Arbeitskreis?
  • Wer ist darin aktiv?
  • Wie können Interessierte mitmachen?

Die Aktiven des Arbeitskreises freuen sich auf jeden, der die Arbeit der Gruppe nach seinen Möglichkeiten unterstützen möchte.

Klicken Sie hier, um sich den Flyer anzusehen.

 

Offene Treffen des BUND-Arbeitskreises Voreifel in 2025  - jeweils am ersten Donnerstag (Meckenheim, Rheinbach) bzw. Mittwoch (Wachtberg) des Monats von 18 bis 20 Uhr:
Rheinbach (donnerstags): 6. Februar und 7. August - Ort: VHS-Rheinbach, Koblenzer Strasse 6, Rheinbach
Wachtberg (mittwochs): 2. April und 1. Oktober - Ort: Gaststätte Görres, Holzemer Strasse 1, Wachtberg-Villip
Meckenheim (donnerstags): 5. Juni und 6. November - Ort: Katholisches Familienbildungswerk Rhein-Sieg-Kreis, Kirchplatz 1, 53340 Meckenheim

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
 


 

Bundestagswahl 2025: Argumente für Umwelt- und Klimaschutz

BUND-Infostand auf dem Rheinbacher Feierabendmarkt

Einen Monat vor der Bundestagswahl stellten die Aktiven des regionalen BUND-Arbeitskreises den Marktbesuchern Argumente für mehr Umwelt- und Klimaschutz vor. Verbreitete Vorurteile wie "Der Strom wird wegen der Energiewende total teuer!", "Der Wohlstand geht verloren durch eure grüne Politik!", "Wenn es nach euch geht, darf ich kein Fleisch mehr essen!" und Behauptungen zu fünf weiteren Sachbereichen werden auf postkartengroßen "BUND-Argumentationskarten" überzeugend widerlegt.

Mithilfe der Karten kamen Christa Alt und Birte Kümpel vom BUND-Arbeitskreis Voreifel mit interessierten Passantinnen und Passanten ins Gespräch.
Die Karten findet man hier: https://www.bund.net/service/publikationen/publication-topic/bundestagswahl/

Auch der Flyer "Nachtretter - Machen Sie mit!" des BUND-Rhein-Neckar-Odenwald zur Problematik "Lichtverschmutzung" wurde nachgefragt. Ungeachtet der allgemeinen Kenntnis um die schädliche Wirkung nicht nur auf Insekten und nachtaktive Tiere sondern auch auf die Gesundheit des Menschen, wird die Dunkelheit der Nacht durch immer mehr künstliches Licht aufgehellt.
Gut zu wissen: Ganz in der Nähe, im als "Sternenpark" zertifizierten Naturparkt Eifel, gibt es (noch) ungetrübten nächtlichen Sternenhimmel zu bewundern:
https://www.nationalpark-eifel.de/de/nationalpark-erleben/sternenpark/

Birte Kümpel
BUND-Arbeitskreis Voreifel

 


 

Todesfalle Glasscheibe - Schicksal von Millionen von Vögeln

Auch bei Vogelfreunden passiert es: Von der Futterstelle am Haus auffliegende Vögel prallen mit voller Wucht gegen die Scheiben der Balkon- oder Terrassentür. Tod durch Genickbruch (s. Bild) oder andere Verletzungen sind die Folge. Wildvögel sind zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Verletzt haben sie kaum Überlebenschancen.

Glas ist für Vögel unsichtbar. Sie wollen sich widerspiegelnde, vermeintlich durchlässige Strukturen wie Geäst und Himmel ungebremst durchfliegen. In Herbst und Winter verstärken veränderte Lichtverhältnisse und durchscheinende kahle Gehölze die täuschenden Spiegelungen an Glasflächen (s. Bild im Anhang). Die Kollisionsgefahr steigt.

Abbhilfe ist einfach: Durch von AUSSEN angebrachte Strukturen auf der Scheibe hilft man den Vögel zu erkennen, dass es sich um ein unüberwindbares Hindernis handelt. Aufgeklebte Figuren (z.B. aus selbsthaftender Transparentfolie), mit abwaschbarem Kreidestift (z.B. von Edding) gemalte Fensterbilder oder spezielle Vogelschutzfolien (Link s.u.) - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Tipps und Informationen finden sich in der BUND-Broschüre "Vogelschlag an Glas" (s. Anhang).
Zum Schutz vieler Vögel vor dem sinnlosen Tod am Glas sollten wir auf uneingeschränkt klaren Scheiben-Durchblick verzichten.

Birte Kümpel
BUND-Arbeitskreis Wachtberg

Bilder:
Spiegelung von Himmel und Baum - ohne und mit AUSSEN aufgeklebter Figur
Star nach tödlichem Aufprall auf eine Glasfront

Broschüre: "Vogelschlag an Glas"

https://vogelschutz-folien.de/?gad_source=1

Beispiel Spiegelung verhindern; Toter Star

Klimawandel heizt Nachfrage nach Bäumen an



Die Klimakrise bedeutet immer häufiger, dass in unseren Städte extreme Hitze herrscht. Bäume können durch Kühlung und Verschattung heiße Tage in der Stadt erträglicher machen. Sie leisten so einen effektiven Beitrag zur Klimafolgenanpassung – und bringen  „Natur“ in den urbanen Raum. Wie kann die steigende Nachfrage nach Bäumen befriedigt werden? Ein Besuch der Baumschule Ley in Meckenheim, im Juli angeboten vom BUND-Arbeitskreis Voreifel im Rahmen seiner Exkursionsreihe "BUND-Voreifel unterwegs", brachte interessante Einblicke in die Baum-"Produktion.
Fachkundige Begleiter der über 20 ExkursionsteilnehmerInnen waren Ley-Geschäftsführer Christoph Dirksen und Firmen-Mitinhaberin Camilla Bublies. Nach Power-Point-Einführung und Fragerunde ging es zu den verschiedenen Anbauflächen, die sich immerhin in einem Radius von 20 km rund um Meckenheim verteilen.
Auf 550 Hektar fruchtbarem Lehm-Löss-Boden - zur einen Hälfte Eigenbesitz des Familienbetriebs Ley, zur anderen Hälfte zugepachtet - produzieren 125 Mitarbeitende jährlich rund 250 000 verkaufsfertige Jungbäume aller Art. Ley ist kein Ökobetrieb. Die Baumschule produziert weltmarktorientiert Bäume nach den Ansprüchen der (Groß-)Abnehmer: Einheitlich, gerade gewachsen, gesund und klimarobust sollen sie sein. Und nicht zu teuer. Kein Baum kann in einer Baumschule wachsen, „wie er will“: Er wird veredelt, verschult und erzogen. Gegen Schädlinge und Krankheiten werden in den Monokulturen Pestizide eingesetzt. Einmal jährlich wird das Totalherbizid „Round up“ ausgebracht, um Jungpflanzen vor Konkurrenz durch Beikräuter zu schützen. Dirksen verweist jedoch darauf, dass der Einsatz aufgrund verschärfter gesetzlicher Vorgaben und gestiegener Kosten mittlerweile um 75% zurückgegangen ist.
 
Hinweis: Die 30-minütige ARD-Dokumentation "Baumschule", ein Special zur "Sendung mit der Maus", zeigt anschaulich, wie aus einem Ahornsämling nach 11 Jahren ein ansehnlicher Baum wird. Sie wurde bei Ley gedreht. (Link s.u.)).

Der Klimawandel macht sich in vielen Produktionsbereichen bemerkbar: Angefangen bei der Auswahl geeigneter "Klimabäume"  - vor allem für die Stadt mit ihren verschärften Umweltbedingungen. Auch wenn Linde, Eiche oder Feldahorn sich laut Christoph Dirksen noch vergleichsweise gut bewähren, müssen langfristig klimaresilientere Arten her. Dirksen warnt jedoch davor, auf Bäume aus wärmeren Erdregionen zu setzen: Sie überstehen immer wieder vorkommende einzelne Frosttage nicht. Totalausfälle sind vorprogrammiert. Zudem sind Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes insofern zu beachten, dass bei Auspflanzungen in freier Natur – z.B. Alleebäume - nur regionale Gehölze verwendet werden dürfen.
Nicht nur in Meckenheim testet man Baumarten aus aller Welt. Das dauert naturgemäß Jahre und birgt, verbunden mit immer wieder möglichen Nachfrageänderungen, ein hohes Planungsrisiko.
Deutschlandweit laufen wissenschaftlich begleitete Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit Baumschulen zum Thema „Klimabäume“ (Link s.u.).

Immer wichtiger wird der Erhalt der guten Bodenqualität. Humusreicher Boden kann extreme Nässe oder Trockenheit besser abpuffern. Alle vier Jahre, nachdem die Jungbäume zur sog. "Verschulung" (Form- und Wurzelrückschnitt) umgepflanzt werden, werden daher auf den Flächen Zwischenkulturen angelegt.

Wirkungsvoll und zu wünschen ist der vorrangige Erhalt des bestehenden städtischen Altbaumbestandes. Deren über viele Jahrzehnte gewachsene Klima- und Artenschutzwirkung können Jungbäume lange Zeit nicht ersetzen – vorausgesetzt, sie wachsen angesichts erschwerter Bedingungen überhaupt erfolgreich an. Hilfreich in dem Zusammenhang wäre auch ein zeitgemäßes, „klima- und artenschutzgerechtes“ Baurecht, das den vorhandenen Baumbestand wirksam schützt: Planung um Altbäume herum anstatt den Raum für Bauvorhaben (baum)frei zu machen und Rodungen hinterher durch Ersatzpflanzungen „auszugleichen“. Hierdurch würde die Lebensqualität in den Städten viel gewinnen.
 
Birte Kümpel, BUND-Arbeitskreis Voreifel

Weiterführende Links:
ARD-Mediathek, Special "Baumschule" zur "Sendung mit der Maus":
www.ardmediathek.de/video/die-maus/spezial-baumschule/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTU0MDc3NWM3LTc3ZjQtNGZlNS1iYmY5LTgzZTE3ZTQ3ZjMyMA

"Stadtbäume der Zukunft - Standortvoraussetzungen, Baumqualität und fachgerechte Pflanzung" aus "Neue Landschaft", Berlin:
neuelandschaft.de/artikel/stadtbaeume-der-zukunft-standortvoraussetzungen-baumqualitaet-und-fachgerechte-pflanzung-5973 

Tagesschau-Bericht "Neue Bäume braucht das Land", 28.09.2023:
www.tagesschau.de/wissen/klima/klimabaeume-extremwetter-100.html
 
BUND Infoseite zum Stadtnaturschutz durch Bäume:
www.bund-nrw.de/themen/stadtnaturschutz/baeume/
 


 

Stoppt Schottergärten und Versiegelungen privater und öffentlicher Flächen in Meckenheim

Unterstützt die Petition

typischer Schottergarten Typischer Schottergarten; Foto von Birgit Erdmann

Engagierte Klima- und Umweltschützerinnen in Meckenheim, darunter einige Aktive des BUND-Arbeitskreises Voreifel, starteten Anfang Oktober eine Petition gegen die anhaltende Versiegelung von Vorgartenflächen in ihrer Stadt. Sie "fordern die Stadt Meckenheim und alle Grundstückseigentümer auf, das geltende Recht bezüglich der Gestaltung nicht bebaubarer Grundstücksflächen konsequent einzuhalten und durchzusetzen."
Die Petentinnen stellen fest, dass "täglich in Meckenheim weitere Schottergärten in den Neu- und Altbaugebieten entstehen oder die „Vorgärten“ zugepflastert werden".

Die jahrelangen Aufklärungsbemühungen durch die Verwaltung konnten nach ihrer Beobachtung diesen Trend nicht stoppen: "Das zeigen die jüngst errichteten Eigenheim-Siedlungen, wo weiterhin neue Vorgärten nicht umweltfreundlich angelegt werden", so die Initiatorinnen.

Bereits Ende 2022/ Anfang 2023 wurden konzertiert in Meckenheim, Rheinbach, Troisdorf, Königswinter und beim Rhein-Sieg-Kreis (zuständig für die kleineren Kommunen im Kreis ohne eigenes Bauamt) gleichlautende Bürgeranträge eingebracht, welche die Durchsetzung geltenden Baurechts durch die jeweils zuständigen Bauaufsichten einforderten: Die in der Landesbauordnung NRW seit vielen Jahren grundsätzlich vorgeschriebene Begrünung und wasserdurchlässige Gestaltung der unbebauten Grundstücksflächen. 

Alle Bürgeranträge wurden damals mit gleichlautenden Begründungen abgelehnt: Keine Kapazitäten für Kontrolle und Ahndung der ordnungswidrigen Versiegelungen sowie die Priorisierung anderer baurechtlicher Aufgaben wurden ins Feld geführt.

Angesichts häufiger Extremwetter in der sich verschärfenden Klimakrise, die den versiegelten Siedlungsbereich besonders treffen, sehen die Unterzeichnenden inzwischen dringend Handlungsbedarf, den sie überzeugend begründen: Flächenentsiegelung ist eine effektive Maßnahme der Klimafolgenanpassung und Gefahrenabwehr.
Die Meckenheimer Petition klärt nicht nur über die klima-, umwelt- und gemeinwohlschädlichen Auswirkungen der ordungswidrigen Versiegelungen auf. Sie nennt beispielhaft Kommunen, die aktiv und erfolgreich dagegen vorgehen und informiert mit weiterführenden Links über die bestehende Rechtslage.

Der BUND-Arbeitskreis Voreifel begrüßt diese Initiative, die sich auch für andere Kommunen im Kreis anbietet.

Hier geht´s zur Petition:

https://www.change.org/Gesundes_Klima_durch_lebendige_Natur_in_Meckenheim

Birte Kümpel, BUND-Arbeitskreis Voreifel

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