BUND-Kreisgruppe Rhein-Sieg

„Klimafolgenanpassungskonzept“ für die Klimaregion Rhein-Voreifel – Papiertiger mit Potential

21. Februar 2022

Solardächer in Wohnsiedlung, Quelle: Pixabay

Anlässlich der Behandlung des „Interkommunalen Klimafolgenanpassungskonzepts für die Klimaregion Rhein-Voreifel“ im Umweltausschuss der Stadt Bornheim am 15.2.2022 bittet die BUND-Kreisgruppe Rhein-Sieg um Berücksichtigung nachfolgender Pressemitteilung:
Den Kommunen läuft die Zeit davon: Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels kommt es immer häufiger zu massiven Problemen im Siedlungsbereich. Innerörtliche Überhitzung und Starkregenfolgen sind nur zwei Beispiele.
Anpassung an diese und andere Folgen des Klimawandels wird nötig, damit das Leben im bebauten Raum erträglich bleibt.
Anfang 2020 gaben deshalb die in der Klimaregion Rhein-Voreifel zusammenge-schlossenen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises Alfter, Bornheim, Wachtberg, Meckenheim, Rheinbach und Swisttal die Erarbeitung eines „Interkommunalen Klimafolgenanpassungskonzepts“ in Auftrag (https://www.klima-rv.de/klimaanpassungskonzept/).
Angefangen von der öffentlichen Auftaktveranstaltung im Bornheimer Rathaus über wiederholte Pressemeldungen und die Sammlung von Bürgervorschlägen in der über Monate online bereitgestellten sog. „Klima-Map“ waren alle Bürgerinnen und Bürger wiederholt aufgefordert, Ideen einzubringen.
Am 8.12.2021 wurde das vorläufige Konzeptergebnis öffentlich (coronabedingt online) vorgestellt:
Ein umfangreicher Maßnahmenkatalog, der den beteiligten Kommunen bei künftigen Planungen helfen soll, den Folgen der Klimakatastrophe zu begegnen: https://www.klima-rv.de/wp-content/uploads/2021/06/Allgemeiner-Massnahmenkatalog.pdf
Die Vorschläge des Konzepts überraschen nicht:
Gebäudebegrünungen - Erhalt, Anlage und Vernetzung von Grün- und Wasserflächen - Entsiegelungen u.v.a.m. stehen auf der umfangreichen, detaillierten Handlungsagenda.
Auch die sorgfältige Abwägung der Notwendigkeit weitere Freiflächen zu bebauen wird angemahnt – längst dringendes Anliegen des BUND.
Das fertige Konzept wird für jede der partizipierenden Kommunen einen speziell auf sie zugeschnittenen Katalog von Handlungsempfehlungen vorlegen.
Pressedienst
Die umfangreiche Konzeption ist ernst zu nehmen.
Die Maßnahmen haben Potential, unsere Kommunen grüner, klimafreundlicher, artenreicher zu machen.
Zwar ist das öffentlich finanzierte und aufwändig entwickelte Konzept letztlich überlebensnotwendige Symptombekämpfung als Folge jahrzehntelanger Versäumnisse im Klimaschutz.
Es soll und darf weitere Bemühungen um vorbeugenden Klimaschutz ausdrücklich nicht ersetzen.
Es bleibt aber keine Zeit zu warten, bis auf breiter Ebene die klimawirksame Änderung des gewohnten Konsum- und Lebensstils erfolgt.
Um vor Ort Druck aus dem Klimakessel zu nehmen, eilt die Umsetzung der vorgeschlagenen Anpassungsmaßnahmen.
In Bornheim stand das Konzept am letzten Dienstag, 15.2., auf der Tagesordnung des Umweltausschusses (http://session.stadt-bornheim.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=16093).
Die dortige Verwaltung empfiehlt in ihrer Beschlussvorlage, „die dargestellten Aspekte des Klimafolgenanpassungskonzepts als wichtiges Abwägungselement in der weiteren Stadtentwicklung zu berücksichtigen.“
Bleibt zu hoffen, dass Verwaltung und Mandatsträger der übrigen beteiligten Kommunen Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg diesem Beispiel zeitnah folgen und den Papiertiger „Klimafolgenanpassungskonzept“ schnell zu echtem Leben erwecken.


V.i.S.d.P.: BUND Rhein-Sieg, Steinkreuzstraße 10/14, 53757 Sankt Augustin
Ansprechpartnerin für diese PM: Birte Kümpel, Wachtberg: 0228/ 344797

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