BUND-Kreisgruppe Rhein-Sieg

Nachruf Klaus Schmidt

26. Juli 2020

Klaus Schmidt vom BUND Rhein-Sieg bei einer Fledemausexkursion 2019. Klaus Schmidt vom BUND Rhein-Sieg bei einer Fledemausexkursion 2019.  (Bernd Meier Lammering)

Der gleißend helle, weiße Sand der Quarzsandgrube Brenig, auf einem Photo in einem Spendenaufruf, hatte Klaus Schmidt fasziniert. Dort in der Landschaft vor seiner Haustüre aktiv für die Artenvielfalt tätig sein zu können, brachte ihn zum BUND Rhein-Sieg-Kreis. Am Anfang stand der kleinteilige Rückbau verschiedener leerstehender Häuser und Schuppen des ehemaligen Kiesabbaus in der Bornheimer Obstblütenlandschaft im Fokus seiner schweißtreibenden, anstrengenden Naturschutzarbeit. Bald wurden daraus aber viele weitere Pflegeeinsätze. Klaus war bei zahllosen Aktionen mit dabei, um Amphibienzäune zu stellen, Hecken zu pflanzen, Brombeeren für neue Blumenwiesen zurückzuschneiden, Heu zu machen oder Unkentümpel auszuheben. Beim Aufbau des Weideprojektes in Röcklingen war er selbstverständlich tatkräftig beteiligt. Im Nachtigallental im Siebengebirge schaute er regelmäßig für den BUND nach dem Rechten.

Bei der Renovierung des Wiesenzentrums in Sankt Augustin war er ebenso fest eingebunden wie bei der Planung und Organisation großer BUND-Veranstaltungen. Gewohnt, Wohnmobile zu fahren, sprang er auch immer wieder als Fahrer des über neun Meter langen BUND-Umweltbildungsbusses ein und half in der Umweltbildung mit.

Aus der vielfältigen, all die Jahre beibehaltenen Biotoppflege wurde ein breites Engagement. Als Physiker und bis zu seiner Rente bei der Fraunhofer-Gesellschaft mit Informatik beschäftigt, baute er die Büroinfrastruktur des BUND auf und betreute die zahlreichen Homepages des Vereins. Nahezu alle Ausstellungsbanner und Flyer der Gruppe hat er, typischerweise in langen Nächten, redaktionell betreut und grafisch gestaltet. Als Vorstandsmitglied im BUND-Kreisvorstand, dem er seit 2011 angehörte, übernahm er sehr zuverlässig die Rolle des Schriftführers. Im siebenköpfigen Vorstand sah er seine Aufgabe auch darin, Ausgleich herzustellen und Konflikte aufzulösen. In den Sitzungen war der von ihm stets im Korb mitgebrachte Biokäse zum Fladenbrot die sichere leibliche Basis der Beratungen. Als das bis dahin genutzte BUND-Auto ausfiel, gaben er und seine Frau Barbara ihr Auto kurzerhand und günstig an den BUND ab.

Klaus‘ Interessen waren breit gestreut. Er war parallel im ADFC aktiv und war dort für die Vereinszeitung „Rückenwind“ mit verantwortlich. Eine Leidenschaft hegte er für die verschiedenen Loks und Triebwagen der Bahn und für Südfrankreich. Seine Bewunderung galt gelungenen, künstlerischen grafischen Arbeiten. Zuletzt hatte er selbst eine Ausstellung mit eignen Landschaftsphotografien im BUND-Wiesenzentrum zusammengesellt.

Am Freitag, den 17. Juli 2020, ist Klaus Schmidt aus Troisdorf nach einem schweren Herzinfarkt in der Uniklinik in Bonn gestorben. Die Menschen im BUND, die mit ihm zusammen planen, arbeiten und feiern durften, werden einige Zeit brauchen, um den plötzlichen Tod von Klaus annehmen zu können. Sie verlieren mit ihm einen besonders angenehmen Mitmenschen, einen moralisch fein ausgebildeten, hilfsbereiten, warmherzigen, bescheidenen Mitstreiter und einen vertrauten Vereins- und Vorstandskollegen.

In tiefer Anteilnahme und Trauer:
Der BUND Rhein-Sieg-Kreis
Vorstand, Mitarbeiter, Ehrenamtliche, Bundesfreiwillige

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