BUND-Kreisgruppe Rhein-Sieg

Mähroboter: Tödliche Gefahr für Igel und Co.

14. Juni 2020

Wir haben darauf verzichtet, hier das Foto eines von einem Mähroboter verstümmelten Igels zu zeigen.

Tödliche Gefahr für Igel und Co. –
Mähroboter können zahlreichen Kleinlebewesen zum Verhängnis werden

Autonome Gartenhelfer wie Mähroboter haben Hochkonjunktur. In zahlreichen Gärten sind die kleinen motorisierten Maschinen mittlerweile im Einsatz und drehen fleißig ihre Runden. Doch was viele Gartenbesitzer als praktisch und bequem empfinden, müssen Kleinlebewesen oftmals mit dem Leben bezahlen.

Meist werden die Roboter am Abend oder in der Nacht auf den Rasen geschickt, in einem Zeitraum also, in dem nachtaktive Tiere die Ruhe im Garten und den Schutz der Dunkelheit nutzen und wie der Igel auf Nahrungssuche sind. Wenn die Mähroboter auf Hindernisse stoßen, drehen sie in der Regel zwar ab, doch junge kleine Igel oder andere Kleinlebewesen werden von dem Roboter nicht als Hindernis wahrgenommen. Die Folge: Die Tiere werden von dem Gerät überrollt, skalpiert, ihnen werden Gliedmaße abgetrennt oder sie werden ganz zerhäckselt. Auch Amphibien oder Reptilien wie die Blindschleichen haben kaum eine Chance, vor dem fahrenden Gerät zu flüchten oder dieses überhaupt als Gefahr zu erkennen.

Die beste Lösung wäre, Mut zu etwas mehr Wildnis im Garten zu haben und zunächst durch weniger Mähen der Artenvielfalt eine Chance geben. Dichtes Altgras an und unter Sträuchern dient Igeln oft als Ort für den Nestbau oder Jungvögeln als Versteck.

Wer nicht auf den Mähroboter verzichten möchte, sollte die Mähzeiten unbedingt auf den Tag verlegen und vorab gründlich kontrollieren, ob Tiere gefährdet sein könnten. Das gilt auch für den Einsatz anderer motorisierter Gartengeräte wie Fadenmäher oder Motorsensen in unübersichtlichen Ecken des Gartens.

Unzählige Igel und andere Kleintiere sterben deutschlandweit durch motorisierte Gartenwerkzeuge. Um das zu verhindern, sollten die Tiere unbedingt als Mitbewohner in unseren Gärten wahrgenommen, respektiert und geschützt werden.

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